Stillstehen

Eine der eigentümlichsten Formen von Bewegung ist das Stillstehen. Und niemand steht so still, wie ein Ehrenposten.

Man kennt sie von offiziellen Gebäuden rund um den Globus, die uniformierten Männer, die wie die sprichwörtlichen Zinnsoldaten ihren Dienst links und rechts von Eingängen versehen. Oft werden sie fotografiert, man versucht, sie zum Lachen zu bringen oder treibt anderen Schabernack. Nichts scheint der hektischen Gesellschaft ferner, als irgendwo stramm zu stehen. Dass dieses Stillstehen eine eigene Form der Bewegung ist, wird oft verkannt. Denn: Man kann sich nicht nicht bewegen. Das Blut pulsiert, es juckt seitlich an der Schulter, ein Hustenreiz bahnt sich seinen Weg. Die Bewältigung all dessen spielt sich im Kopf ab. Und schon wieder bewegt sich etwas.

Die Ehrengarde des Österreichischen Bundesheers hat sich bereit erklärt, im Rahmen des BMfB eine Einschulung im Stillstehen zu machen. Was passiert im Geist, wenn der Körper still steht? Was für Strategien können wir benutzen um scheinbar still zu stehen? Ein Yogakurs der anderen Art, der in nicht geringerer Form den Umgang mit dem eigenen Körper thematisiert. Durch dieses Engagement der Garde ist es dem BMfB möglich, sein Spektrum in einen Bereich hinein zu erweitern, der noch nicht in Wochenendkursen angeboten wird.




Die Choreografie der Ehrengarde des Österreichischen Bundesheeres.